Die Etikette im Do-jang

Unter Etikette versteht man das korrekte Verhalten des Schülers innerhalb und außerhalb des Do-jang (Trainingsraum). Dazu gehört sowohl richtiges und korrektes Grüßen, als auch Respekt, Bescheidenheit und Höflichkeit gegenüber seinen Mitmenschen. Dazu zählt ebenfalls die Achtung älterer Menschen, das Ablegen eigener Überheblichkeit und das Üben der eigenen Bescheidenheit. Gerade in der heutigen Zeit besteht bei diesen Punkten bei vielen Menschen leider großer Nachholbedarf!

Lehrer sollten darauf achten, dass diese Werte auch im Training gepflegt werden. Im folgenden möchte ich daher exemplarisch einige Punkte, die diesem Zweck dienen sollen, auflisten:

Körperpflege und saubere Kleidung

Sich vor dem Training die Füße zu waschen sollte eigentlich selbstverständlich sein, ebenso wie kurze Fußnägel.
Um sich nicht zu verletzen sollten auch Armbanduhren und Schmuck während des Trainings abgelegt werden.
Im Training wird geschwitzt und so muß der Dobok (Tae-Kwon-Do Kleidung) schon als Rücksicht auf die Anderen regelmäßig gewaschen werden und der Gürtel ist ordentlich zu binden.

Verneigen beim Betreten und Verlassen des Trainingsraums (Do-jang)

Der Schüler soll sich beim Betreten des Do Jang leicht verneigen, wenn eine koreanische Fahne vorhanden ist, soll er sich in diese Richtung verneigen. Diese Verneigung dient der Sammlung und Konzentration, man drückt damit aus, dass man den Alltag abgelegt hat und nun bereit und konzentriert für die bevorstehenden Übungen ist.

Zeremoniell vor und nach dem Training

Nach der Aufstellung der Schüler grüßen Lehrer und Schüler mit einer Verneigung in Richtung der koreanischen Fahne. Danach dreht sich der Lehrer zu den Schülern um. Der ranghöchste Schüler fordert mit den Worten “Cha-ryot kyong-nye ” die anderen Schüler zum Grüßen des Lehrers auf. Alle Schüler verbeugen sich vor dem Lehrer mit den Worten “Sabum (nim) ge kyong-nye”, während sich auch der Lehrer vor den Schülern verbeugt. Damit wird der gegenseitige Respekt zwischen den Schülern und dem Lehrer zum Ausdruck gebracht.

Kurze Verneigung vor dem Beginn einer Übung

Vor dem Beginn einer Übung verbeugen sich beide Übungspartner voreinander. Damit wird seinem Gegenüber signalisiert, dass man ihn als Person respektiert und bereit ist, fair und rücksichtsvoll mit ihm zu üben. Bei Partnerübungen soll immer miteinander und nicht gegeneinander geübt werden.

Übergabe des Schlagpolsters (Mitt)

Wenn die Mitt an den Partner übergeben wird, wird sie mit beiden Händen gehalten und mit einer leichten Verneigung an den Partner übergeben, während man sich bereits auf die kommende Übung konzentriert.

Durchführung eines Bruchtests (Kyok-pa)

Nach dem korrekten Ausrichten des Bruchtestmaterials verneigt sich der Ausführende zuerst vor dem Lehrer, dann vor den Zuschauern. Nach der erfolgten Durchführung des Kyok-pa verneigt sich der Ausführende nochmals vor dem Lehrer und den Zuschauern.

Das kommt Ihnen alles zu martialisch vor? Verneigen ist speziell in Asien ein wichtiges Mittel seinen Respekt, aber auch seine Demut auszudrücken.

Konfuzius